Kursivschriften im Alten Ägypten
Im Alten Ägypten gab es über 3000 Jahre lang neben den eher monumentalen und bildhaften Hieroglyphen auch vereinfachende Schriftformen mit unterschiedlichen Graden der Kursivität, wobei die Bezeichnungen dieser Schriftarten als Hieratisch, Abnorm- bzw. Kursivhieratisch, Demotisch sowie Kursivhieroglyphen auf einer langen Wissenschaftsgeschichte basieren. Die altägyptische Wortwurzel für „Schrift“, „schreiben“ und „Schreiber“ (sesch) wird mit dem altägyptischen Schreibgerät für Handschriften geschrieben, das aus einem Binsenbehälter, einem Ledersäckchen für Farbpigmente und einer Palette mit zwei Näpfen für schwarze und rote Tusche besteht.
Mit dieser schrieb man auf Papyrus, Leinen, Leder, aber auch auf Holztafeln, Särgen oder anderen Objekten. Auch Tongefäße, Stein- oder Keramikscherben (Ostraka) sowie glatte Flächen von Wänden oder Stelen wurden mit Tusche beschrieben. Mitunter wurden kursive Zeichen auch eingeritzt, insbesondere in Felswände (Ritzgraffiti). Die unermessliche Textmenge enthält Zeugnisse aus allen Bereichen, Alltag, Verwaltung, Wirtschaft, Literatur und Wissensgebiete, Religion und Funerärkultur.